Andalusien "Wo Spaniens Seele wohnt" 2024

"Ein kleiner Streifzug durch Granada"
Heute hieß es erstmal ankommen, vom Flughafen in Malaga, machten wir uns auf den Weg zum ersten und auch wohl berühmtesten Highlight Andalusiens, die Alhambra in Granada. Die wohl größte zusammenhängende Palastanlage aus maurischer Zeit. Wie schon erwähnt, herrschten hier bis 1492 fast 700 Jahre lang die muslimischen Herrscher und errichteten hier diese Festung.
Heute ging es aber erst einmal die Altstadt von Granada zu erkunden. Mit seinen vielen kleinen, verwinkelten jüdischen und muslimischen Vierteln, herrscht hier ein buntes Treiben, wie auf einem orientalischen Basar. Wohl der einzige Ort in Europa wo sich Christen, Juden und Moslems, seid dem Mittelalter wohl halbwegs verstehen. Wir haben es also ruhig angehen lassen und werden den Abend mit einem Glas Wein ausklingen lassen. Morgen haben wir allerdings einen Termin in der Alhambra und tauchen ein in die Welt aus 1000 und 1 Nacht. Es wird fantastisch.
"Un Dia en la Alhambra"
Ein Tag voller Wunder und Staunen neigt sich dem Ende. Die Nasriden Paläste auf der Alhambra sind wirklich einzigartig auf der Welt, eine Ansammlung von Gärten, verwinkelten Ecken und Räumen, wie ich es noch nie gesehen habe. Die aufwändigen Schnitzereien, Malereien und Mosaiken müssen unheimlich viel Zeit und Aufwand gekostet haben. Nach dem Fall von Granada 1492 hat der Sultan die Stadt kampflos, der Königin von Spanien übergeben, aus Angst seine Paläste würden zerstört werden. Diesem Umstand verdanken wir heute dieses fantastische Weltkulturerbe.
Ich will heut gar nicht mehr schreiben, jeder sollte sich selbst ein Bild davon machen. Morgen geht es schon wieder weiter, es gibt ja noch so viel zu sehen. Buenos Noches
"Für die Freiheit Spaniens"
Die Burg Santa Catalina steht fest wie eh und je und zeugt von dem unablässigen Drang der Befreiung ganz Spaniens von den Mauren. Im 12 Jahrhundert eroberten kastilische Ritter die Burg und weihten sie der heiligen Catalina. Unser Weg zu unserem neuen Domizil führte uns vorbei an unzähligen Oliven Plantagen und Baumwollfeldern. Die Sierra Nevada gehört zu den größten Olivenanbaugebieten der Welt. Eine wirklich beeindruckende Landschaft. Wir haben es heute ruhig angehen lassen und genießen den ein oder anderen Wein in unserem wunderschönen Hotel. Morgen erkunden wir die umliegende Region und fahren nach Ubeda, was zu den schönsten Orten Spaniens zählen soll.
"Kein Tag ohne Burg"
Wir sind zwar nicht in Kastilien, aber auch in Andalusien gibt es eine hohe Anzahl an Burgen. Eine sehr beeindruckende haben wir heute morgen besucht. Die Festung Castillo de Burgalimar. Eine gewaltige Festung maurischer Baukunst aus dem Jahr 967. Ich bin glücklich, wenn ich so was besichtigen kann. Unser eigentliches Ziel war die Stadt Ubeda, mit ihrer Zwillingsstadt Baeza sind sie ein Paradebeispiel für spanische Renaissance und gelten als die schönsten Städte Spaniens. Ein bisschen faul waren wir heute auch und haben es der spanischen Lebensweise ruhig angehen lassen. Morgen erwartet uns ein neues Highlight auf unsere Route, Cordoba - ein Hort des Wissens.
"Das Feuer Spaniens"
Wir sind in Cordoba angekommen. Keine andere Stadt verkörpert wohl besser Andalusien als diese. Ein Schmelztiegel der Kulturen, Westgoten, Römer, Mauren und Christen, prägten Cordoba und machten sie zum Kulturellen Zentrum der iberischen Halbinsel. Von 929-1031 herrschte hier das Kalifat von Cordoba und wurde zur Hauptstadt der damaligen islamischen Welt. Die Stadt war mit 500000 Einwohnern vergleichbar groß wie Konstantinopel. Mit seiner einzigartigen Bibliothek erschuft der Emir einen unvergleichlichen Ort des Wissens, Kunst und Kultur. Dies spiegelt sich ganz besonders im Flamenco wieder. Ein Tanz der das Feuer der Spanier zum Ausdruck bringt. Wir waren begeistert von soviel Eleganz. Das Highlight der Stadt ist die "Mezquita - Kathedrale " eine westgotische Kirche die zur Moschee wurde und dann wieder zur christlichen Kathedrale. Ein beeindruckender Bau. Wir haben morgen einen Termin zur Besichtigung und werden morgen ausführlich darüber berichten. Buenos Noches
"Ein Meer aus Säulen"
Heute stand unser Besuch in der Mezquita an. Ich bin immer noch schwer beeindruckt, von so viel architektonischer Kunst. Sie wurde bereits im 8 Jahrhundert als Moschee gebaut und galt mit ihren 23000 m² wohl als die größte der damaligen Zeit. Ihr Dach ruht auf 856 Säulen, die mit Bögen untereinander verbunden sind, so entsteht eine Halle von gewaltigen Ausmaß. Im Zuge der Reconquista wurde sie zur Kirche umfunktioniert und ist auch heute noch die Hauptkathedrale von Cordoba. Schon immer war der Standtort ein religiöses Zentrum der Region, an der Stelle befand sich in römischer Zeit ein Tempel des Gottes Janus. Später im 6 Jahrhundert errichteten Westgoten an seiner Stelle eine Kathedrale, die dann zerstört und die Moschee errichtet wurde. Ein Tohuwabohu der Konfessionen so zu sagen.
Den Rest des Tages haben wir damit verbracht, der Sonne weitestgehend aus dem Wege zu gehen, mit anderen Worten wir haben es ruhig angehen lassen. Morgen ziehen wir auch schon weiter nach Sevilla, der Hauptstadt Andalusiens. Bis Morgen und viele Grüße von Jacqui und Christian.
"Las miranda denn Sevilla"
Wir haben mal wieder unseren Standort gewechselt und sind in der Hauptstadt Andalusiens, Sevilla angelangt.
Zuvor haben wir allerdings noch einen Abstecher zu der Archäologischen Ausgrabung von Madīnat az-zahrāʾ gemacht. Eine Stadt aus den 10 Jahrhundert, die der Kalif von Cordoba erbauen ließ, die aber nie fertig wurde.
Nun sind wir in Sevilla angelangt und haben uns auch sogleich auf den Weg gemacht, um Christoph Kolumbus unsere Aufwartung zu machen. Der ist hier in der Kathedrale begraben. Wir wissen natürlich alle, dass nicht er, sondern ein gewisser Nordmann, Amerika, als erster Europäer entdeckt hat. Nichts desto trotz ist es nun mal Fakt, das Kolumbus Reise in die "Neue Welt", ein neues Zeitalter einleitete und Spanien zu Glanz und Gloria führte. Und nirgendwo anders als hier, sieht man das am besten. Morgen gibt es dann mehr über Sevilla zu erfahren, wir erkunden den ganzen Tag die Stadt. Buenos Noches
"Sevilla und die Neue Welt "
Sevilla ist der Ausgangspunkt zahlreicher Fahrten in die Neue Welt, nicht nur Kolumbus startete von hier, sondern auch Amerigo Vespucci und Ferdinand Magellan segelten von hier aus nach Amerika und machten Spanien zur ersten Handelsmacht mit den neuen Kolonien. Jedes Schiff das mit Gold und Silber aus Süd- und Mittelamerika nach Europa kam, musste am Torro de Oro vorbei, dem berühmten Goldturm von Sevilla.
Zu Ehren der neu erlangten Kolonien, errichteten sie den Plaza de Espana, einen der schönsten Plätze Spaniens. Als Halbkreis angelegt, soll er die Umarmung der Neuen Welt symbolisieren. Ein sehr fragwürdiger Hintergrund, wie ich meine. Wir waren schon mehrfach in den ehemaligen spanischen Kolonien und ich bin mir sicher, keiner von denen, fühlte sich von den Conquistadores brüderlich umarmt, wohl er umklammert und erdrückt. Aber gut, jeder wie er auslegen mag.
Vom Platz weg führt die Avenida "El Cid" mit einem großen Denkmal des selbigen Helden. Rodrigo Díaz de Vivar genannt der Cid, war ein spanischer Nationalheld des 11 Jahrhunderts und maßgeblich an der Befreiung Spaniens von den Mauren beteiligt. Selbst von seinen Feinden bewundert, gaben sie ihm den Beinamen El Cid, was Herr bedeutet. Toll, toll sag ich da nur und bin in meinem Element.
Morgen geht es schon wieder weiter und wir werden uns den kulinarischen Köstlichkeiten Andalusiens widmen.
"Dem Sherry verfallen "
Wir haben uns aufgemacht und sind in Andalusiens Weinregion angekommen, in Jerez de la Frontera. Zuvor haben wir einen kleinen Abstecher nach Cádiz gemacht.
Eine sehr schöne kleine Stadt, malerisch mit vielen Festungen am Atlantik gelegen. Angeblich die älteste Stadt Europas, ich hab da Zweifel dran, Matera in Italien maßt sich diesen Status auch an. Leider geht der schöne Flair, angesichts der vier großen Kreuzfahrt Schiffe, die im Hafen ankern und von denen sich tausende von Touristen entladen, völlig unter und wir zogen zügig von dannen.
Nun sind wir aber hier in unserem schönen kleinen Hotel mit Blick auf die Kathedrale in Jerez angekommen und haben erstmal eine Besichtigung, einer der zahlreichen Bodegas gemacht. Man erfährt viel über die Herstellung von Sherry, aber am wichtigsten ist natürlich die Verkostung. Da kann man leicht dem Suff verfallen. In diesem Sinne bis morgen.
"Leckere Schweinereien"
Jerez hat wirklich viel zu bieten. Heute morgen haben wir uns den Alcarzar Palast aus maurischer Zeit angesehen, auch wieder ein beeindruckendes Gebäude mit allem was dazugehört. Nebst Sherry ist Andalusien natürlich auch für seinen berühmten Iberico Jamon bekannt, ein Luft getrockneter Schinken, dessen Herstellung hier geradezu zelebriert wird. Nach oben hin gibt es natürlich keine Grenzen, in Verbindung mit einem Glas Sherry ist es ein wahrer Hochgenuss. Ich hoffe wir bekommen die leckeren Lorbasse noch mal in ihrer gewohnten Umgebung zu sehen. Es gibt mehrere Schweinefarmen die man besuchen kann, um alles über diese Köstlichkeit zu erfahren.
Ansonsten haben wir den Tag heute ruhig ausklingen lassen. Morgen ziehen wir weiter in Richtung Küste, wo man vielleicht ein erstes Bad im Meer nehmen kann.
"Die Schlacht von Trafalgar"
Nun sind wir am Meer angekommen. Genau genommen sogar an zwei Meeren, denn hier trifft der Atlantik auf das Mittelmeer, die Straße von Gibraltar. Aber auch hier am südlichsten Punkt von Spanien treffen wir auf Geschichte, die Seeschlacht von Trafalgar, ereignete sich am 21. Oktober 1805, zwischen dem British Empire und der Flotte Napoleons, genau an diesem Ort. Hier erlitt Napoleon seine schwerste Niederlage auf See. 20 französische Schiffe wurden hier von der englischen Flotte versenkt und kein einziges Schiff der britischen Flotte nahm Schaden. Allerdings kostete es Admiral " Horatio Nelson" , von einer Musketenkugel getroffen, das Leben. Als Held von Trafalgar geht er ein in die Britische Geschichte und ziert bist heute den berühmten Trafalgar Square in London. Geil, ansonsten gab es heute "Meer oder weniger" Strandtag. Leckeres Essen, leckerer Wein, was will man "Meer" Buenos Noches
"Von Tümmlern und Geburtstagskindern"
Meine Jacqui hat heut Geburtstag und das haben wir zum Anlass genommen, um nach Tarifa zu fahren und uns die hier heimischen Delphine und Wale anzuschauen. Die Meerenge von Gibraltar beträgt hier nur 14 km von der afrikanischen Küste und ist aber trotzdem 1000m tief. Ein Tummelplatz für Tümmler und weiteres Getier. Tatsächlich gibt es hier Delphine und Wale jeder Art zu sehen, die richtig Großen entzogen sich leider unserem Blicken, ich hätte gerne einen Pottwal "im Stile Moby Dick" gesehen, aber da wird sich noch eine andere Gelegenheit ergeben. Es war ein schöner Tag auf See.
Anschließend haben wir uns in den selbigen Lebensraum, dieser einzigartigen Geschöpfe begeben, wir waren baden. Abschließend blieben wir dem Tagesmotto treu und es gab Meeresfrüchte. Buenos Noches
"Ein bisschen England geht immer "
Der Felsen von Gibraltar - wer kennt ihn nicht. Auch hier sind wir natürlich nicht drum rum gekommen, der britischen Exklave einen Besuch abzustatten. Seid 1704 gehört er zum englischen Empire und sie geben ihn auch nicht wieder her. Ein wenig englischer Lebensstil nur mit schönem Wetter. Leider konnten wir den berühmten Affenfelsen nicht besuchen, da uns dazu die nötige Zeit, die nötige Geduld und das nötige Kleingeld fehlte. 2 Stunden anstehen für rund 100 Euro um ein paar Affen zu sehen und 20000 Touristen, die sich auf kleinsten Feld drängen, das war uns "to much" um es mal britisch auszudrücken. Man sollte wohl doch schon drei Tage einplanen, um alles zu besichtigen. Es gibt sehr interessante neolithische Höhlen, die sich lohnen würden, vielleicht ein anderes mal.
Der Sage nach erschuf hier Herakles die Straße von Gibraltar in dem er die Kontinente Europa und Afrika trennte, mit dem Ausspruch "bis hier hin und nicht weiter", was das Ende der antiken Welt bedeutet. Spanien übernahm diesen Ausspruch in seinem Wappen, änderte es allerdings in "von hier aus immer weiter", was Spaniens Anspruch auf die Neue Welt symbolisiert. Nun sind wir jedenfalls in unserem neuen Domizil, im schönen Städtchen Ronda angekommen. Aber davon morgen mehr.
"Den Stier bei den Hörner packen"
CORRIDA GOYESCA, so wird hier der Stierkampf genannt. In Ronda befindet sich eine der ältesten und schönsten Arenas Spaniens. Der Stierkampf gehört in Andalusien genauso dazu, wie der Schinken und der Flamenco. Es ist eine jahrhundertelange Tradition, in der es am Ende nur einen Gewinner geben kann und in den seltensten Fällen, ist das der Stier. Der Kampf zwischen Mensch und Tier ist mittlerweile auch in Spanien sehr umstritten, findet aber bei den meisten auf Zustimmung. Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er es mag oder nicht. Ich bin der Auffassung, das ein Kampfstier hier nicht das schlechteste Leben führt, auch wenn er schon von Geburt an dem Tode geweiht ist, das sind aber Kühe für die Lebensmittelherstellung auch. Es geht auch nicht darum, den Stier auf brutale Weise zu töten, sondern ihm elegant und künstlerisch auszuweichen. Am Ende wird nicht nur der Matador in Gott gleicher Weise verehrt, sondern auch das Opfer der Stiere wird gewürdigt.
Diese malerische Stadt befindet sich auf zwei Felsen, zwischen einer 200m tiefen Schlucht, die von einer imposanten Brücke mit einander verbunden sind. Morgen geht es schon wieder weiter durch diese atemberaubende schöne Landschaft.
"Auf schmalem Pfaden"
Der "Caminito del Rey" ist einer der spektakulärsten Wanderwege die ich je gesehen habe. In kluftiger Höhe führt er vorbei an steilen Felswänden und tiefen Schluchten. Nichts für schwache Nerven. Wir selbst haben uns dem abenteuerlichen Weg nicht gestellt, sondern haben uns das Spektakel aus sicherer Entfernung angeschaut. Man sollte schon mit allen Wassern gewaschen sein, diesen 8km langen Weg, auf sich zu nehmen, ich glaube die Fotos wären spektakulärer. Uns fehlte wie gesagt, die Zeit und der Mut, uns auf dieses Abenteuer einzulassen. Stattdessen haben wir uns auf den Weg gemacht, zeitig zu unserer nächsten und letzten Unterkunft zu gelangen. Auch dieser Weg lässt landschaftlich keine Wünsche offen. Hier sind wir nun und genießen die letzten Stunden auf unserer Finca , mit traumhaften Blick auf die Sierra de las Nieves, morgen haben wir dann noch den ganzen Tag in Malaga und abends geht es dann schon wieder in Richtung Heimat. Buenos Noches
"Ein letzter Tag in Malaga"
Wir beenden nun unseren Trip durch Andalusien und machen noch mal halt in Malaga, weil wir eh von hier aus fliegen. Hoch über der Stadt erhebt sich die mächtige Festung Gibralfaro, umgeben von zwei gewaltigen Mauern umschließt sie den alten maurische Palast. Für eine Besichtigung blieb keine Zeit, man braucht wohl gut nen halben Tag, außerdem haben wir jetzt auch schon sehr viele Burgen dieser Art besichtigt.
Es war mal wieder total schön alles alleine mit dem Auto zu erkunden. Wir haben unheimlich viele Eindrücke mitnehmen können und werden Spanien auf jeden Fall wieder besuchen. Wir freuen uns auf zu Hause. In unserem schönen Schwerin. Bis zum nächsten mal, Jacqui und Christian

