Rhodos "Helios Sonneninsel" 2023

01.10.2023

"Dem Mythos auf der Spur" 

 Der gestrige Tag startete etwas holprig. Nach einem verspäteten Flug kamen wir dann doch erst recht spät in unserem Hotel an und waren dementsprechend erstmal erholungsbedürftig. Was wir dann heute auch taten. Aber so war es auch geplant. Ein wenig die Umgebung erkunden und die restlichen Tage planen stand auf dem Zettel. 

Morgen fahren wir dann zum ersten Highlight der Insel "Rhodos Stadt ". Ich will da gar nicht viel vorweg nehmen, aber eine Weltkulturerbe Stätte der Superlative. Davon aber morgen mehr. Wir haben uns für 2 Tage noch ein Auto gemietet, so dass wir etwas mobiler sind und auch mal in entlegene Ecken fahren können. Wir sind wie immer voller Vorfreude auf die nächsten Tage und genießen noch ein Bierchen. 


"Ein Bollwerk für die Christenheit" 

So kann man die mächtigen Festungsanlagen rund um die Altstadt von Rhodos beschreiben. Es ist eine technische Meisterleistung der Kreuzritter des Johanniter Ordens. Nach dem Fall von Akko im "Heiligen Land " zogen sich die Ritter der zerschlagenen Kreuzfahrer Staaten auf die benachbarten Inseln Zypern und Rhodos zurück und errichteten hier eine Bastion gegen die nahende Ausweitung des Osmanischen Reiches. Leider kam es dazu, dass die Insel im Jahre 1522 in einer gewaltigen Schlacht von den Osmanen eingenommen wurden und die verbliebenen Ritter sich nach Malta zurückziehen mussten und dort ein neue Heimat fanden und schließlich dort den Eroberungszug der Türken stoppten. So reiht sich also Rhodos in die ruhmvolle Geschichte der Kreuzritter ein. Toll, toll sag ich da nur. 

Von der antiken Stadt ist durch den massiven Umbau im 16 Jh. nicht mehr viel zu sehen und vom Koloss ist natürlich auch nichts erhalten. Aber auch hier reiht sich die Insel zu einer der "7 Weltwunder" ein und hält den Mythos aufrecht, dass sich einmal eine monumentale Statue des Sonnengottes Helios hier breitbeinig über der Hafeneinfahrt befand. Der wahre Standort ist bis heute nicht wirklich lokalisiert und wird wohl eher am heutigen Palast des Großmeisters vermutet. Es war ein toller Tag und ich könnte noch ganz viel schreiben, aber morgen ist auch noch Zeit. Abschließend möchte ich nur noch erwähnen, dass "ein Kreuzfahrtschiff das vor einer Kreuzritter Insel anlegt, noch lange kein Schiff der Kreuzfahrer ist".


"Den Göttern ein wenig näher" 

Wir waren in Lindos, der zweit größten Stadt auf Rhodos. Schon von weiten sieht man den mächtigen Burgberg, der einst das Heiligtum der Athene schmückte und Ziel vieler Pilger gewesen ist. 

Auch wir machten uns natürlich auf den beschwerlichen Weg hinauf ins aller heiligste. Es bietet sich ein schöner Anblick auf die Altstadt von Lindos und die umliegenden Buchten. Der Tempel ist schon lange zerstört und von den Kreuzrittern zur Festung umfunktioniert worden, aber die archäologische Rekonstruktion lässt ganz gute Schlüsse auf den Originalzustand zu. Alles im allem muss ich sagen ein Besuch lohnt sich in jedem Falle, aber wer einmal in Athen war und die Große Akropolis gesehen hat, der weiß wovon ich rede. 

Aber es war ja auch noch der Geburtstag von meiner Jacqui, daher haben wir es ruhig angehen lassen und den Rest des Tages eher den kulinarischen Freuden gefrönt. Morgen sind wir mobil und mit dem Auto unterwegs. Also mehr Natur als Kultur. "Kalimera" 


"Inselrundfahrt Teil 1" 

Wir sind jetzt mobil und das ist auch gut so . Man kann doch anders agieren und kommt zu etwas entlegenen Orten als mit dem Bus. 

Als erstes begegneten wir dem Wahrzeichen der Insel, dem Hirsch. Angeblich wurden sie hier angesiedelt, um die zahlreichen Schlangen zu vertreiben, ich weiß nicht recht wie das geht, aber scheint zu funktionieren, wir haben noch kein Schlange gesehen. 

Weiter ging es durch das Gelände, was das Feuer vor ein paar Monaten verwüstet hat. Ein erschreckender Anblick, weil es eine wirklich große Fläche ist. Wir haben aus einheimischer Hand erfahren, dass es bewusst gelegt wurde, weil hier ein Windpark entstehen soll, wenn das stimmt, schlägt das dem Fass den Boden aus. So langsam erholt sich aber alles wieder und aus der Asche erblüht bekanntlich neues Leben. 

Wir überquerten die Insel und sind nun auf der etwas raueren und eher dünn besiedelten Ägäis Seite angekommen. Landschaftlich auch echt beeindruckend reihen sich hier mehrer Burgruinen aneinander, es sind Überbleibsel der Kreuzritter Festungen des Johanniter Ordens, die es hier ja überall gibt. Für mich ein Grund mehr hier zu sein . 

Das nächste kleine Highlight ist die fast 3000 Jahre alte Stadt Kamiros. Sie zählt zu den 3 Großen Gründungsstädten von Rhodos und ist nur noch als archäologische Ruinenstätte erhalten. 

Auf unserem Rückweg kamen wir noch an 2 "Lost Places" vorbei. In der verlassenen Hotelanlage kann man gut einen Horrorfilm drehen, echt gruselig. Morgen machen wir dann den zweiten Teil in Richtung Norden, auch da gibt es noch jede Menge zu sehen. 


"Inselrundfahrt Teil 2" 

Zeus fragte die Götter, was sie sich wünschen und Helios antwortete eine Insel, auf der er kurz rasten könnte, um seinen Weg zur Sonne vorzusetzen. Auf dieser Insel verliebte er sich in die Nymphe Rhode, aus dessen Verbindung viele Kinder entstanden, die zur Gründung von Rhodos führten und für die Vielseitigkeit der Insel beitrugen. 

Tatsächlich wurde Rhodos im Laufe der Geschichte von den unterschiedlichsten Völkern beherrscht und bewohnt. Dies spiegelt sich auf der ganzen Insel wieder. Von neolithischen Höhlen bis zur bronzezeitlichen Kultur der Minoer und Mykener, über die Griechen und Römer ist hier alles zu finden. Besonders architektonisch geprägt, wurde sie erst durch die massive Bebauung der Kreuzritter. 

Als strategischer Handelspunkt war Rhodos schon seid je her begehrt. Daher hatten auch die Italiener in der ersten Hälfte des 20 Jahrhunderts ein reges Interesse daran, und besetzten es. Aus jener Zeit stammen die Kalithea Therme, dessen Quellen allerdings bereits versiegt sind. Auch die Villa des Duce Benito Mussolini zeugt von der Zeit der italienischen Besatzung während des Zweiten Weltkrieges und ist jetzt auch ein "lost Place". (Ich hoffe das war jetzt nicht zu viel Geschichte) bis morgen  


"Kein Urlaub ohne Amphitheater" 

Das in Rhodos-Stadt ist eher klein geraten, aber dafür ist das Odeion um so größer. Für die Große Olympiade bin ich bei den Temperaturen aber nicht geeignet. Auch Rhodos besaß mal eine Akropolis mit grossem Heiligtum das dem Apollon gewidmet war. Davon sind allerdings nur noch drei Säulen übrig. Ich sagte ja bereits, dass alles sehr stark überbaut wurde. Wer also auf klassische hellenistische Architektur steht, ist wohl besser auf dem Peloponnes aufgehoben, da gibt es doch weit aus mehr anzusehen. 

Wir gehen ja dem Ende von unserem Urlaub entgegen, von daher haben wir es heute ruhig angehen lassen und sind nur so ein wenig durch die Altstadt geschlendert und haben uns den ein oder anderen Drink gegönnt. Anschließend noch mal lecker griechisch Essen gewesen und den Tag ausklingen lassen. Morgen Abend geht es schon wieder nach Hause . 

Es war wieder mal ein schöner kleiner Ausflug in eine andere Welt. Ich meld mich morgen zum Abschluss noch mal.