Namibia "Abenteuer in Deutsch - Südwestafrika" 2025

"Tiere, Farmen, Diamanten"
Auf nach Namibia, heißt es in diesem Jahr. Oder wie ich es gern nenne, Unterwegs in "Deutsch Süd - West". Die einzigartige Kolonie des Kaiserreichs.
Was wird uns hier erwarten? Ganz klar steht hier die Flora und Fauna im Vordergrund. Von der Namib im Westen, bis zur Kalahari im Osten. Beide Wüsten bieten unzähligen Tieren einen Lebensraum. Ganz klar stehen die "Big Five" von Afrika auf unserer Fotoabschussliste.
Natürlich soll und kann auch Geschichte und Kultur nicht zu kurz kommen.
Ein wahrer Diamanten-Boom machte Namibia Anfang des 20. Jahrhunderts zur reichsten und fortschrittlichsten Kolonie ganz Afrikas.
Auch unser kleines Mecklenburg profitierte von der entlegenen Kolonie.
Wir werden auf die Kulturen der Herero, der Nama und der San treffen, die noch heute weite Teile der Kalahari bewohnen.
Wir freuen uns, euch die nächsten 2 Wochen mit reichlich Bildern und Informationen zu versorgen zu dürfen.

Wir sind gut in der Kalahari Wüste, in einer tollen Lodge, angekommen. Da wir 2 lange Tage hinter uns haben, sind wir ganz schön fertig. Gute Nacht und Chrischi schreibt ab morgen wieder.
"In die Wüste geschickt"
Sorry, gestern war ich nicht mehr fähig einen konstruktiven Post zu verfassen. Vom Anfang an.
Gestern ging es von Windhoek in die unendlichen Weiten der Kalahari Wüste zu unserer ersten Lodge. Man bekommt hier schon einen guten Eindruck von der namibischen Tierwelt. Bilder folgen später, hab ich mit der Kamera gemacht und bekomm sie nicht so schnell aufs Handy.
Gnus, Antilope und Strauß kann man hier beobachten und abends auch verzehren.
Früh am Morgen, 6.00 Uhr ging es dann schon weiter in Richtung Fish River Canyon, ca 500 km weiter südlich, die Entfernungen sind echt mörderisch.
Ein kurzer Zwischenstopp am Köcherbaumwald, mit seinen abstrakten Baum- und Felsformationen, musste aber sein. Vorbei an den Gräbern der einst Gefallenen Reiter der Schutztruppe, sind wir nun am südlichsten Punkt unserer Reise angekommen.
Morgen geht es dann zum Canyon und nach Lüderitz, wo wir das erste Mal auf die Hinterlassenschaften der einstigen Kolonie Deutsch Süd West treffen. Aber davon morgen mehr.
"Ein tiefer Blick in die Erdgeschichte"
Es hieß mal wieder der frühe Vogel fängt den Wurm. Ganz früh ging es heute zum Fish River Canyon.
Eine atemberaubende schöne und zugleich bizarre Landschaft erstreckte sich unter uns. Für Geologen die wahre Pracht. 550 Millionen Jahre alt und damit eine der ältesten Landschaften der Welt und der zweit größte noch dazu. Man merkt hier wie kleine unsere Spur in der Geschichte der Welt ist.
Weiter ging die wilde Fahrt, wieder durch schier endlose Weiten. Man hat das Gefühl nie anzukommen, weil sich auch die Landschaft nicht wirklich verändert. Unser Ziel war Lüderitz am Atlantik, die zweit älteste Stadt Namibias.
Unterwegs begegneten wir noch den wilden Pferden von "Aus", sie sind die letzte Hinterlassenschaft der Deutschen Schutztruppe. Einst freigelassen, bilden sie heute eine ganz neue Population, da es in Namibia sonst gar kein Pferde gibt.
Hier in Lüderitz kann man noch sehr sehr gut den deutschen Einfluss wahrnehmen, schließlich nahm hier der einstige Diamanten-Boom seinen Lauf und machte Deutschland zur Kolonialmacht. Aber davon morgen mehr.
"Diamantenfieber"
Zunächst einmal ein kleiner Nachtrag. Ein wenig Heimat in der Fremde. In der Kirche in Lüderitz befindet sich ein Bleiglasfenster welches den mecklenburgischen Ochsenkopf ziert. Es wurde vom Großherzog selbst gestiftet, weil auch er von der einstigen Kolonie profitierte. Da freut sich mein Mecklenburger Herz natürlich.
In der Nähe von Lüderitz befindet sich die Geisterstadt Kolmannskuppe, einst die reichste Stadt der Welt. Hier begann der Diamantenboom in den 1910 Jahren. Normalerweise muss man Diamanten schürfen, weil sie tief in der Erde verborgen sind. Hier lagen sie einfach im Wüstensand und man musste sie nur aufheben. Leider war dieses Glück für die Deutschen Siedler nicht von langer Dauer, nach dem 1. Weltkrieg verlor Deutschland seine lukrative Kolonie und das Liebe Lotterleben hatte ein Ende. Die Stadt wurde verlassen und verwaiste, die Wüste holte sich zurück, was ihr einst genommen wurde. Ein wirklich toller Ort der Zeitgeschichte schreibt.
Der Weg ist das Ziel, und der Weg war heute lang bis zu unserem nächsten Domizil. 500 Km Fahrt lagen vor uns, um in das Herz der Namib Wüste zu gelangen. Wir sind im völligen Nichts gelandet, aber es soll sich lohnen so viel steht fest. Aber davon morgen mehr.
"Brennend heißer Wüstensand "
Die Nacht war kurz, aber wir nutzen die Zeit um den fantastischen Sternenhimmel zu beobachten. Da es in der Wüste keine Lichtverschmutzung gibt, ist hier ein völlig klares bis Bild der Milchstraße zu sehen. Sehr beeindruckend.
Das frühe Aufstehen lohnt sich alle mal, denn es ging zum Sossusvlei, die berühmten Dünen von Namibia. Sie sind die größten der Welt mit bis zu 300 m Höhe. Wieder mal ein Highlight in diesem wunderschönen Land. Obwohl sie in der Namib Wüste liegen, kommt der Sand aus der entfernten Kalahari und verleiht ihnen diese rote Farbe. In mitten der Dünen befindet sich das Deadvlei, einer der menschenfeindlichsten Orte des Landes. Die Sonne kann so grausam sein. Die Kameldornbäume stehen schon seit 1000 Jahren hier und werden es wohl auch noch die nächsten schaffen.
Auch die Namib selbst schafft es auf Rangliste, sie ist die älteste Wüste der Welt. Toll, toll sage ich da nur und genieße noch eine Bierchen zum Sonnenuntergang, schließlich hat die Jacqueline heute Geburtstag und das muss gefeiert werden. Bis Morgen an einem Neuen Ort.
"Die deutscheste Stadt außerhalb von Deutschland"
Unsere erste große Stadt in Namibia. Ich sag gleich mal ein echtes Highlight.
Aber zuvor war wieder ein mal der Weg das Ziel. In den unendlichen Weiten der Namib Wüste befindet sich der kleine Ort Solitaire, wo es wahrscheinlich, nach eigenen Aussagen den besten Apfelkuchen Namibias gibt. Ich muss sagen wirklich lecker.
Nun sind wir in unserem neuen Hotel in Swakopmund angelangt, dem Hansa Hotel, hier kann man den kolonialen Livestyle wirklich lebendig werden lassen. Die ganze Stadt könnte man sich auch gut an jeder deutschen Nord- oder Ostseeküste vorstellen, nur mit Palmen eben, mit Leuchtturm und Casino, alles wie man es sich so vorstellt. Es ist wirklich schön, mal wieder eine Stadt zu besuchen und unter Leute zu kommen.
Ein Großteil der Deutschen Community lebt hier und man kann sich sehr gut auf deutsch unterhalten. Das Schutztruppen Denkmal ehrt die hier im Kampf gefallenen Soldaten, des Herero Aufstands von 1904. Für Gott und Kaiser. Aber davon morgen mehr. Goeie nag (Afrikaans)
"Ein Tag in Swakopmund"
Wale in der Walvis Bay stand als erstes heute auf dem Plan. Mit einem Katamaran ging es in die Bay vor Swakopmund, die Robben weisen uns den Weg zu den riesigen Buckelwalen. Mit Ehrfurcht beobachtet man die sanften Riesen. Man kommt sich ein wenig wie Kapitän Ahab in Mobby Dick vor. Die Küste wird von zahlreichen Flamingos gesäumt, was dem ganzen Spektakel noch etwas Farbe verleiht.
Zum Abschluss gab es noch Austern und französischen Käse. Auch hier fühl ich mich wieder in die koloniale Zeit zurück versetzt. Nobel geht die Welt zu Grunde.
Um in der Vergangenheit zu bleiben, macht ein Besuch im Museum Sinn. Ein wirklich tolles kleines Museum, wo man alles über Namibias Geschichte erfahren kann.
Beim Schlendern über den hiesigen Markt kann man schon mal Kontakt mit diversen Volksgruppen aufnehmen. Herero, Himbas, Nama, San und Hottentotten, alle sind hier vertreten und lassen einen wieder in eine andere Welt eintauchen. Ich werde die nächsten Tage noch genauer auf diese Völker und ihren Konflikt mit den Deutschen eingehen.
Zum Schluss wurde es noch mal zünftig, wir waren Essen im Altstadt Restaurant. Ein Wirtshaus im bayerischen Stil, aber mit heimischen Produkten. Morgen geht es dann ins Landesinnere und wir kommen den heiß ersehnten afrikanischen Tieren etwas näher. Also mehr Natur als Kultur.
"Damara - das Land der Buschmänner"
Aus der kalten Stadt ging es heute morgen wieder in die Wüste, ins Damaraland. Von sportlichen 17 grad zu 40 grad. Man weiß echt nicht, was man anziehen soll.
Ein kleiner Stopp an einem alten Schiffswrack, was hier vor Jahren an der rauen Atlantikküste auf die Felsen lief, bis es dann weiter in Richtung Landesinnere ging. Viel haben wir heute wirklich nicht erlebt, aber das soll sich morgen ändern. Hier soll es Elefanten und Nashörner geben. Ich bin gespannt. Es blieb also genug Zeit zum chillen, um morgen fit zu sein.
Noch ein paar Worte zur Kolonialgeschichte. Wer nach Namibia als Deutscher fährt, sollte sich damit beschäftigen. Die deutschen Siedler kamen hier her, um neu anzufangen und das große Glück zu finden. Die Tatsache, dass es hier Diamanten im Überfluss gab, zog zahlreiche Siedler her. Sie kauften das Land den einheimischen Stämmen oft auf fragwürdige Waise ab. Da es mit der Zeit immer wieder zu Problemen zwischen Siedlern und den heimischen Hereros gab, schickte das Deutsche Kaiserreich die Schutztruppe, um die Probleme in den Griff zu bekommen. Die Endete schließlich in einem Großen Herero Aufstand. Dieser wurde am 11 August 1904 in der Schlacht am Waterberg von General Lothar von Trotha blutig niedergeschlagen. Der berühmte Schießbefehl gilt als erster Völkermord des 20. Jahrhunderts. Diese Tatsache ist heute hart umstritten.
Ich schreibe hier nur Fakten und will nicht werten. Jeder muss sich sein eigenes Geschichtsbild machen. Fakt ist, wir zahlen jährlich Millionen Euro an Entwicklungshilfe und 2020 1,4 Milliarden an die Herero als Wiedergutmachung. Wo ist dieses Geld geblieben, ich sehe es hier nicht. Wir haben bestimmt in der Vergangenheit viele Fehler gemacht, das haben andere Kolonialmächte aber auch und die werden nicht so zur Kasse gebeten. (Nur Fakten) Gute Nacht bis morgen
"Auf Spurensuche"
Der Grund warum wir natürlich hauptsächlich hier sind, ist ganz klar, wir wollen Viecher sehen. Natürlich stehen die ganz Großen auf unserer Liste. Heute haben wir uns mit Hilfe eine Buschmanns auf die Suche nach einer Elefanten Herde begeben. Diese Menschen haben ein unglaubliches Wissen über die Natur und vermögen Fährten, wie kein anderer zu lesen.
Nach langer Suche war es dann soweit und wir stießen auf die gesuchte Herde von 19 Tieren. Ich muss sagen, ein imposanter Anblick, es ist nicht so, dass ich noch nie einen Elefanten gesehen habe, aber in freier Wildbahn ist das schon was anderes und flößt einem auch einen gewissen Respekt ein.
Wir hielten inne und nahmen unser Mittagessen zusammen mit unseren neunen dickhäutigen Freunden ein. Es gab natürlich noch viele andere Tiere wie Paviane und Springböcke usw. zu sehen, aber die Bilder sind noch auf meiner Kamera und ich werde sie später posten. Unsere Favoriten waren aber ganz klar die Elis.
Morgen wird es noch mal kulturelles geben. Bis morgen
"Etosha"
Endlich sind wir dort angekommen, wo wir die ganze Zeit drauf hin gefiebert haben. Im Etosha Nationalpark wo die großen Tiere Afrikas zu Hause sind.
Zuvor haben wir uns noch diverse Felszeichnungen des Damara Stammes angesehen. Einige sind schon mehr als 6000 Jahre alt.
Noch älter ist nur der versteinerte Wald, fast 2 Millionen Jahre.
In einem Damara Dorf konnten wir sehen, wie die Damara früher lebten. Heute leben eigentlich nur der Stamm der Himba und die Buschmänner noch traditionell.
Nun will ich heute gar nicht mehr viel schreiben, sondern lasse die Bild für sich sprechen. Viele Grüße von meinem neuen Freund, der Giraffe, geile Tiere und eine tolle Erfahrung, ihnen so nah zu sein.
"Ja wer ist denn noch so spät am Wasserloch"
Ein Tag im National Park. Hier gibt es wirklich jedes Tier, was man sich so vorstellen kann, man muss sie nur erwischen.
Während die Pflanzenfresser schon recht früh am morgen an den Wasserlöchern sind, lassen es die Raubtiere noch ruhig angehen und werden erst abends aktiv. Auf alle BIG FIVE Afrikas werden wir es wohl nicht schaffen, Wasserbüffel, zum Beispiel, gibt es dann wirklich nur am Caprivizipfel und bis dahin schaffen wir es definitiv nicht. Leopard wird auch sehr schwierig werden, weil nachtaktiv, aber wir sind morgen ja auch noch hier.
Wir sind schon froh, diese Tierwelt hier zu sehen, fast ein drittel des Parks brannte oder brennt noch immer. Was viele Tiere in den Norden treibt. Oryx, Springbock, Antilope und viele andere sind aber noch hier. In diesem Sinne "The Lions sleep tonight"
"Heia Safari"
Sorry, gestern hatte ich ganz mieses Internet, unsere Lodge lag mitten im nirgendwo, daher der Post erst heute.
Da wir das Ranking der "Big Five" nicht ganz erfüllen konnten, Leopard und Wassebüffel fehlen leider, aber dafür kommen wir noch mal wieder, ganz bestimmt. Daher haben wir uns dem Ranking der hässlichsten Big Five gestellt. Gnu, Hyäne, Warzenschwein, Geier und Marabu, auch hier konnten wir leider nur drei erwischen und müssen noch mal nachlegen.
Es war wieder sehr interessant den Tieren beim Kampf, um das Wasserloch zuzuschauen. Ein wirklich faszinierendes Land mit viel Geschichte und Natur sowieso. Wir sind wieder mal völlig begeistert von unserem kleinen Trip in eine andere Welt. Leider geht heute Abend unser Flug in Richtung Heimat.
Viele Grüße aus dem warmen Afrika. Wir melden uns morgen noch mal, zu einem Abschluss Statement.
"Die Bilanz"
Wir sind wieder wohlbehalten in unserem schönen Schwerin angekommen.
Wir haben uns auf das Abenteuer Namibia eingelassen und ich muss sagen, es war ein voller Erfolg. Es war auch für uns der erste Urlaub in Afrika, mit all seinen verschiedenen Seiten, mal positiv, mal negativ.
Mal abgesehen von den Nordafrikanischen Staaten, funktionieren diese Länder ganz anders als Europa oder Süd- und Nordamerika. Man muss sich mit der kolonialen Vergangenheit auseinandersetzen und verstehen, wie sie sich noch heute auswirkt.
Namibia ist fast 3 mal so groß wie Deutschland, hat aber nur 3 Millionen Einwohner. Hier herrscht überall absolute Armut und das Land steht ständig am Rande des Zusammenbruchs. Geschäfte mit zwielichtigen Staaten, die es nur Ausbeuten, wie China, Nord Korea und Russland, lassen nichts Gutes für die Zukunft erwarten.
Von Flora und Fauna und der überwältigenden Landschaft bin ich immer noch schwer beeindruckt. Man muss die Tiere mal wirklich live in ihrer wahren Umgebung gesehen haben, um zu begreifen, das Zoo´s keine optimale Haltung gewährleisten können.
Wie immer wurden wir freundlich und mit offenen Armen empfangen. Wir sind natürlich Touristen und bringen Geld ins Land und das sollte auch die Einnahmequelle Nummer 1 werden. Wir haben in unserer kleinen Gruppe viele neue, tolle Menschen kennen gelernt, mit denen wir unsere Erfahrungen teilen konnten.
Ich hoffe euch haben unsere Beiträge und Bilder gefallen. Bis zum nächsten Urlaub

