Erfurt 2024

03.08.2024


"Gib dem Kaiser, was dem Kaiser gehört"

Ein schöner Tag neigt sich dem Ende, drum gern ein Wort ich dran verschwende. 

Wir haben uns eine kurze Auszeit genommen und sind zu einem Kurztrip nach Erfurt aufgebrochen. Es geht einfach nicht ohne Kaiser und Könige und deshalb machten wir uns zunächst einmal auf, um Kaiser Barbarossa unsere Aufwartung zu machen. Dieser wartet bekanntlicher Weise im Kyffhäuser darauf, aus seinem 1000jährigen Schlaf zu erwachen und Deutschland aus der Not zu befreien. Es ist schon ein imposantes Denkmal, was sich hoch oben auf den Resten der Reichsburg Kyffhausen befindet. 

Ein bisschen weiter unterhalb des Denkmals befindet sich die Königspfalz Tilleda. Als Pfalz diente sie den jeweiligen Königen und Kaisern als Reichssitz. Otto der 2 machte sie seiner Frau Theophanu zum Geschenk, was einen gewissen Glanz nach Mitteldeutschland brachte, schließlich war sie eine byzantinische Prinzessin und galt als schönste Frau des Mittelalters. (Ich bin mal wieder in meinem Element). 

Wir sind nun in Erfurt angekommen und ich muss sagen, ich bin begeistert, eine wirklich schöne Stadt und Schwerin gar nicht so unähnlich. Auch hier ist das UNESCO Weltkulturerbe vertreten, wie bei uns in Schwerin seit letztem Wochenende. ( Ich bin sehr sehr stolz auf unsere Stadt und das sie diesen Titel tragen darf). Heute gab es erstmal einen kleinen Überblick, aber morgen gehen wir dann ins Detail. Einen schönen Abend euch allen 


"Ein Tag in Erfurt" 

Wir haben es ruhig angehen lassen und waren erstmal im Museum und haben uns einen gewaltigen Schatz angeschaut, der hier im Mittelalter vergraben wurde. Das Wahrzeichen der Stadt ist der Dom, mit der dazugehörigen Severus Kirche. Beide bilden ein imposantes Ensemble. Leider finden wohl grad die Domfestspiele statt und der halbe Dom wurde als Theaterbühne missbraucht (wie einst bei uns die Schloßfestspiele auf dem alten Garten). Ein ganz schrecklicher Anblick. 

Zum Abschluss gab es noch mal leckeres Essen beim Inder. Es war wieder mal ein schöner Tag. Morgen geht es schon wieder nach Hause aber wir haben noch viel auf dem Zettel. Bleibt gespannt. 


"Himmelswege"

Heute waren wir auf einen ganz besonderen Mission. Es geht um den "geschmiedeten Himmel" , die Himmelsscheibe von Nebra. Sie ist der wohl spektakulärste Fund des Jahrtausends in der Archäologie und die Fundumstände ein Krimi wie man ihn nicht besser hätte schreiben können. Aber zum Anfang. 

1. Das Sonnenobservatorium von Goseck. Mit einem Durchmesser von über 70 Metern und einem Alter von über 7000 Jahren, zählt es zu dem ältesten der Welt und übertrifft Stonehenge um 1000 Jahre. Es zeigt die Sonnenstände zu bestimmten Zeiten im Jahr an und diente somit der steinzeitlichen Bevölkerung Mitteldeutschlands, den Zeitraum von Aussaat und Ernte zu bestimmen. Es besteht aus fast 2000 Eichenstämmen, die durch mehrere Tore den Lauf der Sonne vorhersagen. Gewaltig sage ich da nur. 

2. Die Arche Nebra - Hier wurde die Himmelsscheibe 1999 durch Raubgräber entdeckt und widerrechtlich verkauft. Ein paar Jahre später fand sie dann glücklicherweise den Weg zurück nach Sachsen Anhalt. Was stellt sie da? Sie zeigt ein Abbild des Sternenhimmels von vor 3600 Jahren, mit Vollmond, Neumond und Sternbildern. Auch sie diente der Bevölkerung zur Bestimmung der Zeit und diente als Kalender. Sie wurde im Laufe der Zeit mehrfach verändert und angepasst. Bis sie schließlich in Nebra zur letzten Ruhe gebettet wurde. Es ist ein Wunderwerk und es gibt nichts vergleichbares auf der Welt. Die Menschen der Bronzezeit in Deutschland konnten sich sehr wohl mit den Hochkulturen der Ägypter und Mesepotamiens messen. Genial sage ich da nur..

3. Das Ringheiligtum in Pömmelte oder das Stonehenge Deutschlands. Anders als in Goseck diente es einem eher mythischen Zweck und es wurden eher Kulthandlungen und Opferzeremonien abgehalten, wie gefundene Gräber belegen. Auch ist es möglich, das die Himmelsscheibe hier zum Ende ein eher kultisches Dasein hatte. Aber dieses Heiligtum wurde nach der Sonne ausgerichtet und legte fest wann welche Opferungen vorgenommen wurden. Mystisch sage ich da nur. Nun hat unser kleine Trip in die Vergangenheit auch schon wieder sein Ende gefunden, es hat uns wieder sehr viel Spaß gemacht. Man sieht das man auch hier in Mitteldeutschland sehr viel erkunden und erleben kann. Wir freuen uns schon riesig auf unseren großen Urlaub im Oktober, bis dahin. Grüße von Jacqui und Christian