London 2024

"Morgens im Museum"
Wie angekündigt waren wir schon sehr früh in London angekommen und nutzen die Zeit um ins British Museum zu gehen. Eine wahre Fülle an Schätzen aus aller Welt kann man hier finden. Unter anderem auch unseren Moai von der Osterinsel, den die Rapa Nui liebevoll Hoa Hakananai'a nennen, was übersetzt der gestohlene Freund heißt. Wobei wir schon beim Thema wären. Diese Museen, so gerne ich sie auch mag, bedienten sich in der Vergangenheit nicht immer zu Recht an den Schätzen Alter Kulturen, sondern stahlen sie den Völkern. Dies gilt aber für fast alle großen europäischen Museen. Dort sollte vielleicht in einigen Fällen über eine Rückgabe nachgedacht werden. Es ist und bleibt aber trotzdem eines der schönsten und eindrucksvollsten Museen seiner Art.
Als kleine Zugabe waren wir in der Sonderausstellung "das Leben in der römischen Legion" wo wir unseren römischen Schienenpanzer aus Kalkriese zu Gesicht bekamen. Einzigartig auf der ganzen Welt und bei uns in Deutschland gefunden, geil.
Was ich sehr befürworte ist die Tatsache, dass das Museum ganzjährig kostenlos ist, was zur Folge hat, das man sich jede Menge Zeit nehmen sollte, da es fast immer sehr voll ist. Nach einer kleinen Stärkung im Pub, ging es dann ein wenig bummeln durch die Stadt. Was wir dann morgen weiter fortsetzen werden und dann ausführlich berichten. Good Night aus London.
"One Day in London"
Es gibt wohl keine Stadt in Europa die so viel moderne Architektur mit mittelalterlicher Architektur verbindet. Ein krasser Kontrast, aber geil.
Unser Morgen begann mit einem herzhaften englischem Frühstück, was einen ordentlich in den Tag starten lässt. Unser erstes Ziel war heute die St. Pauls Cathedral. Sie ist die größte Kirche Englands und zählt mit zu den größten der Welt. In ihr sind Berühmtheiten, wie Admiral Nelson und Lord Wellington, begraben, die großen Helden von Trafalgar und Waterloo.
Immer dem Themse Ufer entlang ging es zum nächsten Ziel, dem Tower of London. Erbaut vom Großen Wilhelm dem Eroberer. Eine Meisterleistung normannischen Burgenbaus. Kein anderes Gebäude ist wohl so eng mit der englischen Geschichte verknüpft wie dieses. 1000 Jahre blutige Geschichte haben sich hier zugetragen. Unter anderem diverse Hinrichtungen, wie die berühmteste von Anne Boleyn, der 2. Frau Heinrich des VIII. Weil Sightseeing Extrem anstrengend ist, muss unbedingt zwischendurch, ausreichend Guiness getrunken werden. Genug gestärkt waren wir bereit für die nächste Etappe.
Wir wechselten das Themse Ufer und begaben uns zur "Golden Hinde" dem Flaggschiff von Sir Francis Drake. Er war Freibeuter im Dienste Ihrer Majestät Elizabeth der I und umsegelt als erster Engländer die Welt. Es gibt noch so vieles anderes zu berichten, was aber einfach den Rahmen sprengt. Und Morgen geht es ja auch schon weiter, also bleibt gespannt.
"Die Residenzen der Royals"
Das war für heute das Tagesmotto. Windsor Castle lag als erstes auf unserem Plan. Es liegt etwas außerhalb von London und man sollte schon ein wenig mehr Zeit einplanen, da es nicht direkt mit der U-Bahn zu erreichen ist und man 3 mal umsteigen muss. Das Schloss oder Burg ist das größte und älteste durchgehend bewohnte der Welt. Auch hier ist der Erbauer wieder Wilhelm der Eroberer. Seit 1066 beherrschen hier die englischen Könige und Königinnen das Land. Man sieht das Schloss schon von weiten an seinem mächtigen Wehrturm. Man kann einige Räume besichtigen, muss man aber nicht. Wer Lust hat zu sehen, wie der König badet, soll das tun, wir haben es gelassen.
Viel interessanter sind die Grablegen vieler englischer Monarchen seit Heinrich dem VII in der zugehörigen St. Georg Chapel. Auch Queen Elisabeth II und ihr Mann Philipp sind hier begraben. Der berühmteste ist natürlich Heinrich der VIII, er prägte England besonders durch seine Kirchenreform. Ein wenig enttäuscht war ich von den Gräbern schon, recht schlicht und schmucklos für solche Größen der englischen Geschichte. Da hab ich mehr erwartet.
Das nächste Ziel war Buckingham Palace im Herzen von London, man kann es schön zu Fuß, durch die vielen Parks, erreichen. Auch hier gilt wieder, wer sich für viel Geld königlichen Tinnef anschauen will, der sollte dort reingehen.
Zum Schluss noch ein bisschen am berühmten Piccadilly Circus schlendern und in Soho ein Guiness im Pub trinken und der Tag hat ein würdigen Abschluss gefunden. Morgen geht es dann in die Westminster Abbey. Ciao
"Die Säulen der Macht"
So werden die großen Kathedralen genannt und eine von Ihnen ist Westminster Abbey. Hier sind so viele berühmte Engländer begraben, wie sonst nirgendwo. Das älteste Grab ist von Eduard dem Bekenner und stammt von 1066 noch vor der normannischen Eroberung durch Wilhelm dem Eroberer. Er selbst ließ sich hier zum König krönen. Aber auch Elisabeth die I und Maria Stuart die Königin der Schotten, sind hier in sehr eindrucksvollen Gräbern bestattet worden. Die Liste ist endlos lang und geht von Shakespeare bis Stephen Hawking.
Natürlich finden hier auch die royalen Hochzeiten statt. Ein wirklich imposanter Bau. Ich kam natürlich nicht drum herum meinem englischen Lieblings König, Richard Löwenherz, einen Besuch abzustatten. Sein Standbild wacht über dem Parlament.
Ein verstecktes Highlight ist die Temple Church, ein Relikt der Templer und natürlich ein Pflichtbesuch für mich. Was auch gern übersehen wird, ist der große Obelisk am nördlichen Themse Ufer, man nennt ihn Kleopatras Nadel und wir waren am ersten Tag schon mal hier. Das interessante ist, er hat einen Zwilling, der im Central Park in New York steht.
Gestärkt durch Fish and Chips, war dann noch einmal das British Museum unser Ziel. Ich sagte ja bereits, das man sehr viel Zeit braucht, um alles zu sehen. Es war wieder ein wunderschöner Tag in dieser tollen Stadt. Langsam werden wir des Laufens müde, daher werden wir die nächsten Tage auf Bus und Boot umsteigen. bis morgen.
"Zu Tisch bei Heinrich dem VIII."
Etwas außerhalb Londons liegt Hampton Court Palace, der Lieblings Wohnsitz Heinrichs und ein Musterbeispiel für Tudor Architektur. Man bekommt hier einen sehr guten Eindruck auf das Leben am Hofe vom König und seinem Hofstaat. Ich könnte sehr gut im 16 Jahrhundert leben, besonders der Tudor-Style lässt da keine Wünsche offen und bietet alles was es heute auch gibt. Man sollte wieder ein wenig mehr Zeit einplanen, weil der Palast und der angrenzende Garten echt riesig ist. Soviel dazu, heute etwas weniger zu laufen, so langsam schwinden unsere Kräfte und wir brauchen öfters eine Pause und müssen einen Pub aufsuchen, um Guiness zu trinken.
Zurück in der City wollten wir auf Londons modernsten und höchsten Gebäude "The Shard", die Aussicht auf die Stadt genießen, leider braucht man ein lange vorher feststehendes Zeitfenster, um auf die 250 m hohe Plattform zu kommen. Dieser Ausblick blieb uns verwehrt. Man kann nicht alles haben. 60 £ gespart, ist auch was wert.
Die Eintrittspreise in London sind echt abartig teuer, wir haben uns vorsorglich den Londonpass besorgt, mit dem man fast 50 Prozent spart, aber ich verschweig hier lieber, was das alles sonst kostet. Da uns gestern in der Temple Church kein Einlass gewährt wurde, weil Samstag geschlossen, dachten wir, wir versuchen es mal in Englands größten und ältesten Freimaurer Loge. Aber auch hier wollen die uns nicht mitmachen lassen und die Tür blieb verschlossen. Naja heut ist Sonntag und wir versuchen es morgen noch mal. So langsam neigen wir uns dem Ende entgegen, aber morgen wird es noch mal spannend, wir wandeln zwischen den Meridianen. Good Night
"Die Vermessung der Welt"
Das Royal Navy Observatory in Greenwich ist das letzte Highlight auf unserem kleinen London Trip. Fast alle großen englischen Seefahrer brachen von hier aus zu ihren großen Entdeckungsreisen um die Welt auf, wie James Cook zum Beispiel. Alle berechneten sie ihren Reiseverlauf auf Grund der Tatsache das sie die Welt in Längen und Breitengrade einteilten. Der berühmteste Breitengrad dürfte jedem bekannt sein, es ist der Äquator. Bei den Längengraden sieht das ein wenig anders aus. Theoretisch könnte jeder Längengrad ein Null-Meridian sein und eine Zeit lang, war es auch so. Paris hatte seinem eigenen, London und einige andere Städte auch. 1884 wurde nun aber festgelegt, dass es nur einen gibt und dieser verläuft durch die Sternwarte von Greenwich, er teilt die Welt nicht nur in Ost und West sondern ist auch der Ausgangspunkt für die Einteilung der Zeitzonen. Sehr sehr interessant.
Auch Heinrich der VIII nutzte Greenwich als Wohnsitz und diente letztlich seiner zweiten Frau Anne Boleyn als königliches Gefängnis vor Ihrer Hinrichtung im Tower. Unser letzter Erkundungstrip führte uns nach Kennsington Palace, dem Wohnsitz des Princes of Wales, also Prinz William und Kate. Die nahegelegene Albert-Hall und das Albert Monument sind ein Tribute von Königin Victoria an Ihren Mann.
Morgen geht es dann leider schon wieder nach Hause. Obwohl es in dieser fantastischen Stadt noch so viel zu sehen und zu erkunden gibt, ist der Kopf mal wieder voll. Wir waren nicht das erste mal hier und kommen bestimmt noch mal wieder. Wenn man sich auf die doch etwas andere englische Lebensweise ein wenig eingelassen hat, dann ist London eine super interessante Stadt. Wir sagen Good Bye und bis zum nächsten mal, dann wieder aus wärmeren Gefilden.
